LSVD: Gesetzgeber muss im Sinne des Kindeswohls handeln
Das Bundesjustizministerium hat 2006 eine Studie beim Bayrischen Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) und dem Staatsinstitut für Frühpädagogik in München (ifp)in Auftrag gegeben. Zur Vorstellung der Ergebnisse der ersten repräsentativen wissenschaftlichen Studie in Deutschland über "Kinder in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften" erklärt Uta Kehr, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD):
Die Ergebnisse der Studie bestätigen: Kinder, die in Eingetragenen Lebenspartnerschaften oder Regenbogenfamilien aufwachsen, sind "nicht von schlechten Eltern". Sie entwickeln sich genauso gut und prächtig wie Kinder, die in klassischen Familienformen aufwachsen.
Oft sind sie sogar besser gewappnet fürs Leben: Sie zeigen ein höheres Selbstwertgefühl, mehr Autonomie und besuchen häufiger bildungsstärkere Schulen.
Die Studie belegt auch zweifelsfrei: Lesbische Mütter und schwule Väter können fantastische Eltern sein!
Das war auch nicht anders zu erwarten: Wissenschaftliche Studien aus dem angloamerikanischen Raum zur Lebenswirklichkeit von Regenbogenfamilien attestieren lesbischen Müttern und schwulen Vätern seit langem eine adäquate Erziehungsfähigkeit und ihren Kindern eine gelungene emotionale, soziale oder psychosexuelle Entwicklung.
Diese hieb- und stichfesten Ergebnisse widerlegen kompetent alle Argumente rückwärtsgewandter Kreise gegen ein gemeinsames Adoptionsrecht für eingetragene Lebenspartnerschaften. Es gibt kein Argument gegen eine rechtliche Gleichstellung von Ehepaaren mit Kindern und eingetragenen Lebenspartnerschaften mit Kindern.
Wir fordern heute den Gesetzgeber erneut auf, schnellstens im Sinne des Kindeswohles tätig zu werden: Sorgen Sie dafür, dass Eingetragene Lebenspartnerschaften mit Kindern rechtlich gleichgestellt werden! Schaffen Sie ein gemeinsames Adoptionsrecht für eingetragene Lebenspartnerschaften! Beenden Sie die bestehenden Diskriminierungen von Regenbogenfamilien im Familienalltag! Schaffen Sie ein Recht auf Familiengründung, unabhängig von der sexuellen Orientierung!
Nicht von schlechten Eltern
